Ein Schwerter als gefragter Spezialist

Professor Thomas Armin Schildhauer.
Einer der Vortragsredner war Professor Thomas Armin Schildhauer, der damit zurück in seine Heimatstadt kam. Wie sich aus einem Ruhrtal-Pennäler ein weltweit gefragter Spezialist der Medizin entwickeln konnte, erzählte er kurz im Vorfeld. Mit dem Exoskelett-Thema bewegt er sich auch auf innovativem medizinischem Gebiet und machte den Zuhöreren klar: Mitten im Ruhrgebiet werden am Bergmannsheil bereits Techniken praktiziert, die für den Otto-Normal-Verbraucher nach blanker Science-Fiction klingen. Direkt an die Nerven über Senoren angeschlossene Bewegungscomputer animieren als Trainingsgerät Menschen mit schweren Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zu neuer Bewegung. Ein Plädoyer für die Regenerierungskraft des Menschen mit Hilfe neuer Technologie.
Was verbindet Sie mit Schwerte?
„Ich bin in Schwerte groß geworden, habe das Ruhrtal-Gymnasium genossen und war zwischendurch in verschiedenen Sportvereinen in Westhofen und Schwerte zeitweise aktiv.“
Was ist eine wichtige Erfahrung Ihrer Auslandsaufenthalte?
„Während fast 7 Jahren klinischen und Forschungs-Auslandsaufenthalten in Südafrika, Schweiz und USA habe ich zahlreiche neue Forschungstechniken, Entwicklungen und modifizierte klinische Herangehensweisen kennengelernt. Diese haben mir viele neue Impulse für meine heutige Tätigkeit in Forschung und Klinik gegeben. Gerade die Möglichkeit auf hiesige und ausländische Erfahrungen zurückgreifen zu können, ist jeden Tag von großem Vorteil. Allerdings lernt man auch die wirklich vielen positiven Seiten unseres Gesundheitssystems, bei allen trotzdem bestehenden Kritikpunkten, schätzen.“
Was gab den Anstoß, die Exoskelett-Roboter-Therapie zu erforschen?
„Anstoß für die Forschung mit dem Exoskelett-Roboter hat ein diesbezüglicher Vortrag des Erfinders, Herrn Prof Sankai aus Tsukuba in Japan, gegeben. Die Roboterentwicklung war Initial für eine bessere Mobilität der zunehmend alternden Bevölkerung vorgesehen. Allerdings wurden schnell die weiteren Einsatzmöglichkeiten bei bestimmten Gruppen von behinderten Menschen deutlich. Das hat schliesslich zu den zu diesem Zeitpunkt ersten Studien weltweit außerhalb Japans geführt. In der neurologisch-kontrollierten Exoskelettanwendung in Rückenmark-verletzten Patienten ist das Bergmannsheil mittlerweile weltweit führend.“